SCHULPROGRAMM
Die Evangelische Schule Neukölln (ESN) ist 1948, vor dem Hintergrund der Erfahrung der nationalsozialistischen Diktatur und im Geiste der Bekennenden Kirche, in der Überzeugung gegründet worden, dass Bildung und Erziehung nicht allein dem Staat überlassen werden dürfen, sondern sich insbesondere die evangelische Kirche in diesem Bereich engagieren sollte.
Wir sind eine staatlich anerkannte Schule in Trägerschaft der Schulstiftung innerhalb der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Somit hat die Schule teil an dem pädagogischen und diakonischen Handeln der Kirche. Unser Auftrag ist im Evangelium von Jesus Christus begründet. Daher ist ihr Verständnis von Erziehung und Bildung auf das Evangelium bezogen. Das pädagogische Handeln unserer Schule orientiert sich an dem christlichen Menschenbild, welches jeden Menschen als ein von Gott geschaffenes und geliebtes Wesen begreift, dessen geschenkte Begabungen und Fähigkeiten zu entfalten sind. Wir sind ein Lernort des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, an denen sich eine Sprachfähigkeit im christlichen Glauben und Erfahrungen mit dem Glauben entwickeln soll.
In unserer Schule soll den Schülerinnen und Schülern nicht nur Wissen vermittelt werden, sondern auch die Fähigkeit, sich in eigener Verantwortung Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen.
Dabei will unsere Schule zudem Raum für selbstständiges Denken und Individualität geben und die Schülerinnen und Schüler dazu anhalten, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Dazu gehört das soziale Lernen, welches ein wesentlicher Bestandteil unserer täglichen Arbeit ist.
Rund 850 Schüler besuchen unsere Schule an den zwei Standorten, dem Hauptgebäude in der Mainzer Straße und den Räumen für die Oberstufe in der Schillerpromenade. Wir verstehen uns als Schulgemeinde aller an der Schule Beteiligten. Grundlegender konzeptioneller Ansatz ist die Einheit der drei Schulformen Grundschule, Integrierte Sekundarschule und gymnasiale Oberstufe als Evangelische Schule Neukölln, sodass ein durchgängiger Schulbesuch von der ersten bis zur 13. Klassen erfolgen kann und soll.
Die Aufnahme von Schülern erfolgt unabhängig von ihrer Nationalität und ihrer Religions-zugehörigkeit; vorausgesetzt wird allerdings, dass die Eltern das pädagogische Konzept und das evangelische Profil der Schule mittragen.
Das gestaffelte Schulgeld richtet sich nach dem Einkommen der Eltern. Es gibt Schulgeldbefreiungen aus sozialen Gründen – es gilt die Schulgeldregelung der Evangelischen Schulstiftung. Lehr- und Lernmittel werden über einen Fonds (Eltern- und Schulbeitrag) zentral bestellt.
Grundlage des Unterrichts sind die schulinternen Curricula, die sich an den Rahmenplänen und Abschlussbestimmungen des Landes Berlin halten. Anstelle des Faches Ethik wird Evangelische Religionslehre erteilt. Regelmäßige Andachten innerhalb der verschiedenen Schulstufen, Gottesdienste zu den christlichen Festtagen, Einschulungs- und Schulentlassungsgottesdienste sind selbstverständlicher Bestandteil unseres Schullebens. Sie finden in den Kirchen der Gemeinden des Kirchenkreises statt.
Evangelisches Schulleben wird außerdem durch das Darstellen von Projektergebnissen, das Vorführen von Weihnachtsaufführungen/ Revuen/ Theateraufführungen, das Feiern von Festen und die Darbietungen von unseren Chören und Musikgruppen sowie die Teilnahme von Schülern an Sportwettkämpfen nach innen und außen repräsentiert.
Diese Darstellung gemeinschaftlicher Leistungen setzt Zeichen in die Schulgemeinde hinein, schafft Identität und hat eine große Außenwirkung. Hierbei leistet unsere Schulhomepage eine wichtige Aufgabe. Auf ihr bieten sich für die Schulgemeinde aber auch für Außenstehende vielfältige Möglichkeiten, Informationen über die Schule zu erhalten.
Wir erachten es als notwendig, insbesondere aufgrund des Gründungsgedankens, uns mit ethischen Fragen unserer Gesellschaft und unserer Geschichte auseinanderzusetzen und Position zu beziehen. In dieser Tradition stehen die Gedenkstättenfahrten nach Auschwitz bzw. eine mehrtägige Seminararbeit in Ravensbrück sowie die Stolpersteinbetreuung durch den 10. Jahrgang und die Gestaltung des Gottesdienstes zum Gedenken an kirchliche Zwangsarbeiter auf Friedhöfen am Volkstrauertag. Darüber hinaus führen wir weitere Projekte durch, in denen wir uns mit unserer Rolle in unserer Welt auseinandersetzen.
Als Schule im Bezirk Neukölln wollen wir ein „Leuchtturm“ in der Bildungsarbeit sein und die Hoffnung vieler Eltern, hier ein passendes Bildungsangebot für ihre Kinder zu finden, erfüllen. Wir bereichern somit, ganz im Sinne des Gründungsgedanken der evangelischen Schulen, das staatliches Bildungsangebot im Bezirk.